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Freiwillige in aller Welt im Einsatz für Frieden und Menschenrechte

Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 29/09/2020

Maud Bailly war gerade ein Jahr als EU-Freiwillige für humanitäre Hilfe in Kolumbien. Ihre Geschichte ist nur eine von vielen. Auch du kannst dich bewerben, um einen Beitrag dazu zu leisten, das Leben der Menschen rund um den Globus zu verbessern, und praktische Erfahrungen in den Bereichen Friedenskonsolidierung und Menschenrechte zu sammeln.

In Tumaco, einer seit Langem von bewaffneten Gruppen kontrollierten Stadt, arbeitete Maud Bailly mit der spanischen NRO Movimiento por la Paz an Projekten zum Schutz lokaler weiblicher Menschenrechtsverteidigerinnen und zur Stärkung ihrer Basisorganisationen.

Zu den Aktivitäten der NRO gehören Risikobewertungen, die Entwicklung von Präventions- und Schutzstrategien sowie die Durchführung einer breiten Palette von Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen und ihren Gemeinschaften. Die durchgeführten Maßnahmen umfassen unter anderem Workshops zu den Themen Wohlbefinden, Selbstversorgung und Selbstschutz sowie Unterstützung bei der Einrichtung von Notfallfonds, mitunter aber auch kulturelle Aktivitäten für gefährdete junge Menschen.

„Es gibt viele Fälle der Rekrutierung von Minderjährigen durch bewaffnete Gruppen“, erklärt die 26-Jährige gegenüber dem Europäischen Jugendportal in einer Videobotschaft aus Kolumbien. „Unsere Aktivitäten zielen darauf ab, junge Menschen besser zu schützen und ihre Anfälligkeit zu verringern.“

Für die aus Frankreich stammende Maud war diese Erfahrung eine persönliche und berufliche Bereicherung:

„Ich habe viel über den kolumbianischen Kontext und die mit der Friedenskonsolidierung verbundenen Herausforderungen gelernt“. „Außerdem habe ich viel von den Menschenrechtsverteidigern selbst gelernt und erkannt, wie viel Mut zu ihrer Arbeit gehört.“

Fühlst du dich angesprochen? Dann besuche die Plattform „EU-Freiwillige für humanitäre Hilfe“‚ um herauszufinden, wie du dich einbringen kannst.

Die EU-Freiwilligeninitiative für humanitäre Hilfe (EU Aid Volunteers) unterstützt die Bereitstellung humanitärer Hilfe in von Katastrophen betroffenen Ländern. Informiere dich darüber, wie junge Menschen zur Stärkung von Gemeinschaften beitragen und zugleich für sie wichtige Kompetenzen aufbauen.

„Junioren“ willkommen!

Für eine Bewerbung musst du mindestens 18 Jahre alt und entweder EU-Bürger sein oder eine langfristige Aufenthaltsberechtigung in einem EU-Land haben. Qualifikationen sind ein Muss, doch wird keine umfassendere Berufserfahrung vorausgesetzt, da auch „Juniorpositionen“ zur Verfügung stehen.

Es werden regelmäßig neue Stellen ausgeschrieben, die eine Einsatzdauer von einem Monat bis zu 1,5 Jahren umfassen. Die Projekte betreffen vielfältige Themen im Zusammenhang mit Friedenskonsolidierung und Menschenrechten, aber auch Bereiche wie Soforthilfe und Entwicklung, Katastrophenvorsorge, Verbesserung der Lebensgrundlagen und Gesundheit.

Die Freiwilligen werden nach Europa und Zentralasien, Afrika, Asien und Ozeanien, Lateinamerika und in die Karibik sowie in den Nahen Osten entsandt. Du wirst jedoch niemals in einem Kriegsgebiet eingesetzt.

Die Rekrutierung erfolgt über von der EU zertifizierte Organisationen, die die Projekte vor Ort durchführen. Eine von ihnen ist die estnische NRO Mondo‚ die ihre Freiwilligen in kleine Basisorganisationen in Ländern wie Ghana und der Ukraine entsendet.

„Sie stehen in engem Kontakt mit der Bevölkerung und lernen so ihre Probleme und Bedürfnisse sowie die Herausforderungen verstehen, denen sich die Menschen gegenübersehen“, erläutert Vorstandsmitglied Maari Ross. 

Als Freiwilliger erhältst du auch kostenloses Coaching und Mentoring, um dich dabei zu unterstützen, deine Kompetenzen zu entwickeln und eventuell auftretende Situationen zu bewältigen.

Du kannst nicht ins Ausland gehen? Für die Freiwilligenarbeit gibt es auch Online-Möglichkeiten, sodass du dennoch einen Beitrag leisten kannst.

„Einzigartig“ 

Nacira Boulehouat, die das EU-Freiwilligenprogramm für humanitäre Hilfe bei der Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe beaufsichtigt, beschreibt das Programm als in seiner Art einmalig. 

„Wir glauben, dass das EU-Freiwilligenprogramm für humanitäre Hilfe einzigartig ist“, so Nacira. „Es ist das einzige Programm in der Europäischen Union, das Freiwilligen die Möglichkeit bietet, in aller Welt Unterstützung zu leisten.“

Im Rahmen der Initiative werde ein Korps qualifizierter Mitarbeiter aufgebaut, die von ihren Einsätzen als Freiwillige zurückkehren, um die humanitäre Hilfe und die Entwicklungshilfe in Europa zu bereichern, ergänzt sie.

Maud plant, nach ihrem Einsatz in Kolumbien für eine Organisation zu arbeiten, die die Rechte von Migranten verteidigt.

In den kommenden Jahren soll das EU-Freiwilligenprogramm für humanitäre Hilfe in das Europäische Solidaritätskorps integriert werden.