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EU-Jugendstrategie

Die EU hat die Jugendstrategie entwickelt, damit du dich engagieren und an Demokratie und Gesellschaft teilhaben kannst. Sag uns, was dir wichtig ist – im EU-Jugenddialog.

Gesundheit und Wohlbefinden

Welche Rolle spielt die EU?

Die EU-Jugendstrategie hat zum Ziel, Gesundheit und Wohlbefinden von Jugendlichen zu unterstützen, vor allem durch:

  • Förderung psychischer und Sexualgesundheit, Sport, körperliche Bewegung und gesünderen Lebensstil
  • Vorbeugung und Behandlung von Verletzungen Essstörungen, Sucht und Drogenmissbrauch
  • Ernährungsschulung
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schulen, Jugendbetreuern, Gesundheitsexperten und Sportverbänden
  • Verbesserung der Zugänglichkeit und Attraktivität bestehender Gesundheitseinrichtungen für junge Menschen
  • Sensibilisierung dafür, wie Sport zur Förderung von Teamwork, interkulturellem Lernen und Verantwortungsgefühl beitragen kann
Ernährung und körperliche Bewegung:

Im heutigen Europa sind sechs der sieben wichtigsten Risikofaktoren für einen vorzeitigen Tod – Bluthochdruck, Cholesterin, hoher Body Mass Index, unzureichender Obst- und Gemüseverzehr, körperliche Inaktivität und Alkoholmissbrauch – auf dem Vormarsch. Die Europäische Kommission befürwortet einen ganzheitlichen Ansatz, der Interessenträger auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene einbezieht.

Die Strategie der Kommission zu Ernährung, Übergewicht und Adipositas leistet einen Beitrag zur Senkung der Risiken, die mit schlechter Ernährung und mangelnder körperlicher Aktivität zusammenhängen.

Eine hochrangige Gruppe mit Regierungsvertretern aus allen Mitgliedstaaten koordiniert die Strategie hinsichtlich der nationalen Initiativen durch Austausch von Wissen und bewährten Verfahren. Die EU-Plattform für Ernährung, Bewegung und Gesundheit bietet ein Forum, das negativen Entwicklungen hinsichtlich Übergewicht und Adipositas entgegensteuern soll.

Im Rahmen ihres Programms für öffentliche Gesundheit finanziert die Kommission eine Reihe von Initiativen, die sich mit dem Thema Ernährung und Bewegung befassen. Das Programm wird vom Europäischen Parlament gefördert. Die Mittel fließen in Projekte zur Verbesserung der Maßnahmen in diesem Bereich und zur Ermittlung empfehlenswerter Methoden, die auch in anderen europäischen Städten und Regionen Anwendung finden können.

Gestützt auf diese Arbeiten einigten sich die Mitgliedsländer auf einen EU-Aktionsplan zu Adipositas im Kindesalter mit folgenden Zielen:

  • Bekräftigung des gemeinsamen Einsatzes der Mitgliedsländer gegen Adipositas im Kindesalter
  • Bestimmung von Schwerpunktbereichen und Hilfsmitteln für konkrete Maßnahmen
  • Entwicklung von Methoden zur gemeinsamen Bestandsaufnahme der Fortschritte
Alkohol

Alkoholbedingte Probleme gehören zu den größten Gefahren für die öffentliche Gesundheit: 7 % aller Erkrankungen und frühzeitigen Todesfälle in der EU sind auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen.

Schon mäßiger Alkoholkonsum erhöht das Langzeitrisiko von Herz-, Leber- und Krebserkrankungen. Vor allem bei jungen Menschen besteht ein hohes Risiko bezüglich der Folgen von Trunkenheit, darunter Unfälle und Gewaltakte: Rund 25 % aller Todesfälle bei jungen Männern zwischen 15 und 29 Jahren stehen mit Alkoholkonsum in Zusammenhang.

Die EU-Alkoholstrategie soll die nationalen Regierungen und andere Interessengruppen bei der Koordinierung ihrer Maßnahmen zur Verringerung alkoholbedingter Probleme unterstützen. Zu dieser Strategie gehört der Aktionsplan gegen Trinken und Rauschtrinken („Komasaufen“) bei jungen Menschen.

Im Rahmen des Programms für öffentliche Gesundheit fördert die Kommission Projekte und andere Initiativen zum Thema Alkoholmissbrauch, darunter die Gemeinsame Maßnahme zur Verringerung alkoholbedingter Schäden (2014–2016).

Sexualgesundheit

Sexualgesundheit wird definiert als ein Zustand physischen, emotionalen, psychischen und sozialen Wohlergehens hinsichtlich der Sexualität. Es geht also nicht nur um die Abwesenheit von Krankheit, Funktionsstörungen oder Behinderung.

Es ist ein heikles Thema, das zahlreiche Aspekte bildungspolitischer, ethischer, medizinischer, sozialer und kultureller Gepflogenheiten betrifft, mit großen Unterschieden in den europäischen Ländern.

Die Kommission hat zum Ziel, die Vergleichbarkeit der Daten zu erhöhen, mehr Bewusstsein für die Risiken sexuell übertragbarer Krankheiten zu schaffen, Vorbeugung sexuell übertragbarer Krankheiten zu fördern und Anleitung zu geben. Dabei konzentriert sie sich auf die am weitesten verbreiteten Krankheiten – Chlamydien.

HIV/Aids

2012 wurden über 130 000 Neuinfektionen mit dem HIV-Virus in Europa und Zentralasien gemeldet; 29 000 davon in der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum. Die Infektion kann wirksam behandelt, aber nicht geheilt werden. Ein Impfstoff gegen das Virus existiert nicht. Darum setzt die EU auf Prävention und Unterstützung der Menschen, die mit der Krankheit leben müssen.

Ferner fördert die EU die Zusammenarbeit zwischen nationalen Behörden, der Zivilgesellschaft und Interessengruppen in ganz Europa.

In ihrer Mitteilung über die Bekämpfung von HIV/Aids in der EU und ihren Nachbarländern von 2009 hat die Kommission Strategien zur Reduzierung der Neuinfektionen und zur Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen Menschen festgelegt.

Die EU will Behörden und Interessenträgern in der EU und ihren Nachbarländern bei folgenden Zielen helfen:

  • den Zugang zu Vorsorge, Behandlung, Pflege und Unterstützung erleichtern,
  • Einwanderer aus Ländern erreichen, in denen HIV besonders stark verbreitet ist,
  • die Strategien zugunsten gefährdeter Bevölkerungsgruppen verbessern.

Im Aktionsplan 2014–2016 (Fortführung des Aktionsplans 2009–2013) werden die Maßnahmen der EU, der Zivilgesellschaft, der internationalen Organisationen und der Interessenträger zur Verwirklichung dieser Ziele erläutert.

Die Kommission hat zwei Gremien eingerichtet, die die Umsetzung der politischen Maßnahmen unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen den Ländern, der Zivilgesellschaft und den internationalen Organisationen fördern sollen:

  • Der HIV-/Aids-Thinktank ist ein Forum aus Vertretern der EU-Länder und der Nachbarländer, das dem Informationsaustausch und der Vertiefung der Zusammenarbeit dient.
  • Das HIV-/Aids-Forum der Zivilgesellschaft ist eine Gruppe größerer europäischer Netzwerke und Nichtregierungsorganisationen, die den Thinktank bei der Ausarbeitung und Umsetzung von politischen Maßnahmen berät.
Psychische Gesundheit

Abgesehen vom Nutzen für die Betroffenen selbst ist eine gute psychische Gesundheit wichtig für Wirtschaftswachstum und sozialen Zusammenhalt in Europa – grundlegende Ziele der EU-Politik.

2005 veröffentlichte die Kommission ein Grünbuch mit dem Titel „Die psychische Gesundheit der Bevölkerung verbessern“ und lieferte damit eine erste Antwort auf die WHO-Erklärung zur psychischen Gesundheit in Europa.

2013 wurde eine Gemeinsame Maßnahme zu psychischer Gesundheit und Wohlbefinden mit finanzieller Unterstützung aus dem EU-Gesundheitsprogramm ins Leben gerufen. Diese über drei Jahre laufende Initiative soll einen Aktionsrahmen auf europäischer Ebene schaffen und baut auf dem Europäischen Pakt für psychische Gesundheit und Wohlbefinden auf. Die gemeinsame Maßnahme konzentriert sich auf Folgendes:

  • Förderung psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz und in Schulen
  • Entwicklung von Maßnahmen gegen Depressionen und Selbsttötungen
  • Umsetzung von Ansätzen zur elektronischen Gesundheitsversorgung
  • Entwicklung von gemeindegestützten und sozial inklusiven psychologischen Behandlungen für Menschen mit schweren psychischen Störungen
  • Förderung der Integration psychischer Gesundheit in alle Politikbereiche

 


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