© Aarón Blanco Tejedor - Unsplash
Bekämpfung von Rassismus in Europa
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 21/10/2020
Rassistische und ethnische Diskriminierung sind für viel zu viele Menschen in Europa ein tägliches Problem. Diese Form der Diskriminierung hat viele Gesichter: so können den Betroffenen die Grundsätze der Gleichheit verwehrt oder gar ethnischer Hass geschürt werden.
Wir alle können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass sich das ändert. Lasst uns genauer ansehen, wie.
Informier dich
Im Umgang mit diesem komplexen Phänomen ist es wichtig zu wissen, wo du vertrauenswürdige und aktuelle Informationen findest. Die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI), die mit dem Europarat verknüpft ist, spielt eine wichtige Rolle als Organisation, die die Einhaltung der Menschenrechte überwacht. Der Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung von Rassismus, Diskriminierung, Xenophobie, Antisemitismus und Intoleranz in Europa. Eine ihrer Aufgaben besteht darin, die Lage in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten zu überwachen und regelmäßig zu analysieren. Auch werden die Länder dabei unterstützt, Probleme in Bezug auf Rassismus und Intoleranz anzugehen.
Denk daran, dass sich die Regierungen, Parlamente und Gerichte in allen 47 Mitgliedstaaten des Europarats ständig an die Europäische Menschenrechtskonvention halten müssen. Wenn du das Gefühl hast, dass in deinem Land etwas falsch läuft, kannst du dich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) wenden, der als Sicherheitsnetz dient. Weitere Informationen findest du hier.
Eine weitere Quelle ist die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA), die die Menschenrechte in der EU fördert und schützt. Aus ihrem Bericht 2019 über die Lage der Grundrechte geht hervor, dass Rassismus nach wie vor in unserem Alltag weitverbreitet und präsent ist. Beispielsweise wird jede dritte schwarze Person Opfer rassistischer Belästigung und vier von zehn Menschen geben an, dass sich nichts ändern würde, wenn sie einen Vorfall melden.
Ethnische Minderheiten und Migrantinnen und Migranten sind in der EU trotz langjährig bestehender EU-Gesetze gegen Rassismus weiterhin Opfer von Belästigung und Diskriminierung. Die Frage ist: Was kannst du als EU-Bürger/in tun, um Diskriminierung und Hassreden ein Ende zu bereiten?
Werde aktiv
Du willst nicht nur lesen? Eine Möglichkeit, dich an der Diskussion zu beteiligen, bietet das Europäische Netz gegen Rassismus. Dieses europaweite Antirassismus-Netzwerk setzt sich für ethnische Gleichberechtigung ein und fördert die Zusammenarbeit zwischen Akteuren der Zivilgesellschaft in Europa, die gegen Rassismus vorgehen. Du kannst auch einer antirassistischen Organisation vor Ort beitreten oder dich auf freiwilliger Basis für sie engagieren.
Oder mach mit bei der Europäischen Aktionswoche gegen Rassismus, die im März stattfindet. Warum in diesem Monat? Am 21. März 1960 eröffnete die Polizei bei einer friedlichen Demonstration gegen die Apartheid in Südafrika das Feuer gegen die Demonstranten und tötete 69 Menschen. Dieses Datum wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung erklärt. Die Initiative bringt Menschen zusammen, die gegen Rassismus und rassistische Diskriminierung vorgehen. Deine Organisation oder Gruppe kann mitmachen und Konzerte oder Konferenzen organisieren, Protestbriefe an Politiker senden oder andere Möglichkeiten nutzen, um ihren Standpunkt deutlich zu machen. Setze dich einfach mit UNITED for Intercultural Action in Verbindung, um die Materialien zu bekommen, die du brauchst.
Sieh dir das Portal Let’s Fight Racism der Vereinten Nationen an. Hier erfährst du Geschichten aus dem echten Leben, kannst Infos in den sozialen Medien teilen oder dich als Online-Volunteer engagieren.
Und dann wäre da natürlich noch das No Hate Speech Movement, das 2013 entstanden ist. Diese Jugendkampagne unter Federführung der Jugendabteilung des Europarats soll junge Menschen dazu motivieren, sich online gegen Hassreden und für die Menschenrechte einzusetzen. Es gibt weltweit zahlreiche nationale Kampagnen, die darauf aufmerksam machen, welche Risiken Hassreden für die Menschenrechte und die Demokratie bedeuten, und die sich für Aufklärung einsetzen.