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© John Schnobrich - Unsplash © John Schnobrich - Unsplash

Aktivismus im digitalen Zeitalter

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 07/07/2021

Dank der starken Vernetzung durch das Internet ist es heute einfacher, sich an einer Sache zu beteiligen und das Gefühl zu haben, dass man aktiv dabei ist. Also finde heraus, wie du dir mehr Gehör verschaffen kannst!

Eine Idee mit einem Tweet über einen privaten Account zu verbreiten, funktioniert meist nicht so gut, und das aus zwei Gründen. Erstens, weil die Stimme einer Gruppe immer lauter ist als die Stimme einer einzelnen Person. Zweitens, weil Menschen immer dazugehören wollen. 

Hier stellen wir dir einige Möglichkeiten vor, mit denen du dir auf unterschiedliche Weise Gehör verschaffen kannst. Im Folgenden geht es um Online-Journalismus und Digital Activism. 

Online-Journalismus 

Auch von deinem Computer aus gibt es viele Möglichkeiten, wie du aktiv sein und dich an Diskussionen beteiligen kannst. Aber wo genau kann man selbst etwas schreiben und seine Meinung anderen mitteilen?

Eine solche Plattform ist Cafébabel. Diese Plattform funktioniert wie ein Online-Magazin mit vielen verschiedenen Themen, zu denen die europaweite Leserschaft aktiv beitragen kann. Cafébabel wird von und für junge Menschen in ganz Europa veröffentlicht und ist in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch und Spanisch verfügbar.

Die Idee zu dem Projekt hatten Erasmus+-Teilnehmer/innen im Jahr 2001 – seitdem ist daraus ein interaktiver Treffpunkt mit 15 000 Beitragenden und 250 000 Besucherinnen und Besuchern pro Monat entstanden.

Cafébabel stellt die europäische Idee in den Mittelpunkt und lädt junge Menschen dazu ein, gemeinsam zu arbeiten. Man kann entweder ein Thema erstellen, einen Artikel übersetzen, einer lokalen Community beitreten oder Teil des Redaktionsteams werden. Hier kannst du dir die Plattform genauer ansehen. 

Eine weitere interessante Initiative zum Thema Journalismus ist Are We Europe. Sie möchte Antworten auf folgende wichtige Frage geben: „Was bedeutet es, Europäer/in in einer immer chaotischeren Welt zu sein?“ 

Die Initiative möchte Europa einmal anders zeigen, indem sie Themen wie Interkulturalität in den Vordergrund stellt und Erfahrungsberichte veröffentlicht. Einige der Geschichten kannst du direkt online lesen. Es gibt aber auch eine gedruckte Ausgabe dieses Magazins zu kaufen. Möchtest auch du zu den über 450 Mitwirkenden gehören? Dann lies dir am besten zunächst die Informationen zur Ausschreibung durch. Du kannst hier aber auch direkt einen Artikel vorschlagen. 

Seitdem es die französische Zeitschrift Le Taurillon gibt, wurden viele verschiedene Ausgaben in unterschiedlichen Sprachen veröffentlicht. Jede Sprachrubrik der Website hat ihr eigenes Redaktionsteam.

Die Online-Zeitschrift berichtet über Aktuelles, Politik, Kultur und Wirtschaft und ist offen für externe Beiträge. Wenn du daran Interesse hast, fasse deine Idee einfach zu einem Artikel zusammen und sende ihn der Online-Zeitschrift zu. 

Eine weitere Initiative für Jugendliche ist Voices of Youth, die von UNICEF ins Leben gerufen wurde. Dieses Programm richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, die die Welt verändern wollen. Das geht entweder durch Blogeinträge (Interviews, Gedichte, persönliche Geschichten etc.) oder durch so genannte „Sparks“ (sehr kurze motivierende Beiträge). Die Website ist auf Englisch, Französisch, Spanisch und Arabisch verfügbar. Sie veröffentlicht nicht nur inspirierende Geschichten, sondern beschäftigt sich auch mit aktuellen Themen wie dem Klimawandel. Hier kannst du das Teilnahmeformular ausfüllen. 

Auch an Global Voices Online kannst du einen Vorschlag schicken. Das ist eine mehrsprachige Gemeinschaft von Bloggern, Journalisten, Übersetzern, Akademikern und Menschenrechtsaktivisten.
Falls du mehr über Europa wissen möchtest (insbesondere wenn du über Europa schreibst), kannst du dich für einen kostenlosen Kurs, wie z. B. Wie funktioniert die Europäische Union? oder Wie berichtet man über Europa? anmelden. Die Kurse werden vom Open Media Hub angeboten. Das ist eine Plattform, die Mitarbeiter der Medien im gesamten EU-Nachbarschaftsraum unterstützt und von der EU finanziert wird. Du kannst dir auch die Quellen und Hilfsmittel des European Journalism Centre anschauen. 

Studierst du Journalismus? Die EU bietet verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel:

Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten für junge Journalisten, die nicht von der EU gefördert werden:

Digital Activism 

Die Online-Enzyklopädie Britannica definiert den Digital Activism (auch „Cyberactivism“ genannt) als eine „Form des Aktivismus, die das Internet und die digitalen Medien als wichtige Plattformen für die massive Mobilisierung der Öffentlichkeit und politische Aktionen nutzt“.

Falls du dich für die europäische Idee interessierst, gibt es die Plattform together.eu des Europäischen Parlaments. Diese lädt alle Interessierten dazu ein, sich zu treffen, zu diskutieren und gemeinsam zu handeln, um Europa mitzugestalten.
Diese Initiative ist eine Fortsetzung der Kampagne „Diesmal wähle ich“, die im Zuge der letzten Europawahlen gestartet wurde. Die Ergebnisse der Kampagne haben gezeigt, wie mächtig soziale Medien und das Internet vor allem in deiner Generation sein können. 

European Youth Ideas möchte dich und das Europäische Parlament zusammen bringen. Über diese Plattform kannst du aktiv an der europäischen Demokratie mitwirken. Du kannst Vorschläge zu den Themen machen, mit denen Europa heute konfrontiert ist, und deine Ideen für das Europa von morgen teilen.
Youth4Climate ist ein gutes Beispiel dafür, wie ihr als jüngere Generation die Vorteile digitaler Plattformen nutzt, um euch Gehör zu verschaffen und eure Bewegung zu organisieren. 

Es gibt auch andere Online-Plattformen, die es den Teilnehmern ermöglichen, eigene Ideen auf sichere Art und Weise zu teilen, eine davon ist die Webseite Media Activism. Diese Website sieht sich selbst als Vermittler zwischen den Aktivisten und den Mainstream-Medien und möchte, dass die Stimmen der Aktivisten von der Öffentlichkeit gehört werden. Die Datenbank ist eine Initiative der Europäischen Kulturstiftung und stellt Videos von Bürgerinnen und Bürgern der EU in sieben Kategorien zusammen, von „sozialen Problemen“ bis hin zu „Jugend“. Du kannst deinen Beitrag hier teilen.

Du kannst deine Meinung auch mitteilen, indem du eine Online-Petition startest. Web-Plattformen wie Change.org ermöglichen es Menschen, sich zu mobilisieren und Unterstützung für ihre Anliegen zu bekommen. Crowdfunding-Plattformen wie Kickstarter oder GoFundMe helfen dir hingegen bei der Umsetzung eines Projekts, mit dem du eine soziale Veränderung erreichen möchtest.

Schließlich bietet dir die EU noch die Europäische Bürgerinitiative, mit der du Änderungen am EU-Recht vorschlagen kannst. Jeder kann auf der Plattform einen Vorschlag einreichen, eine Kampagne starten und Unterschriften sammeln. Sobald die Initiative eine Million Unterschriften hat, wird die Europäische Kommission entscheiden, wie sie weiter vorgehen wird. Schau dir hier an, wie du eine solche Initiative starten kannst.

Technologie und soziale Medien werden dir bei deinem eigenen Projekt helfen. Alles was du brauchst, ist eine Idee und einen interessanten Blickwinkel, aus dem du deine Geschichte erzählst.