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Was ist der Klimawandel?

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 21/10/2020

Alle reden davon: außergewöhnlich warme Winter, außer Kontrolle geratene Waldbrände und Gletscher, die schneller schmelzen als erwartet. All das sind Phänomene, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind.

Den Klimawandel, seine Ursachen und Auswirkungen mit 5 Schlüsselfragen verstehen.

1. Was ist der Klimawandel?

Der Klimawandel wird durch die Erderwärmung verursacht und bezieht sich auf langfristige Wetterbedingungen auf der Erde wie Temperatur, Meeresspiegel und Niederschläge. 

Das Klima auf der Erde hat sich seit der Entstehung des Planeten vor 4,5 Milliarden Jahren mehrmals dramatisch verändert. Es schwankte zwischen Hitzeperioden und Eiszeiten. Solche Zyklen dauerten jedes Mal Zehntausende oder sogar Millionen von Jahren. In den letzten 150 Jahren (die auch als „industrielles Zeitalter“ bezeichnet werden) sind die Temperaturen schneller gestiegen als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Geschichte der Erde.

2. Was sind die Ursachen des Klimawandels?

Die Hauptursache des Klimawandels ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Kohle und Erdgas, bei der Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt werden. Andere menschliche Tätigkeiten wie die Landwirtschaft und die Abholzung von Wäldern tragen ebenfalls dazu bei. Das Problem ist, dass diese Treibhausgase Wärme in der Atmosphäre zurückhalten. Dies wird als Treibhauseffekt bezeichnet. 

Ohne den Treibhauseffekt würde die Durchschnittstemperatur der Erde bei -18 °C liegen. Das Problem ist aber, dass wir Menschen vieles tun, was diesen Effekt verstärkt. Das führt dann dazu, dass die Temperatur der Erde noch weiter ansteigt. Obwohl es internationale Vereinbarungen zum Klimaschutz gibt, nimmt der Kohlendioxidgehalt (CO2) in der Atmosphäre weiter zu. Die Weltorganisation für Meteorologie hat mitgeteilt, dass er im Jahr 2019 einen weiteren Rekord (fast +150 % im Vergleich zu 1750) erreicht hatte. 

3. Welche Auswirkungen hat der Klimawandel?

Die wichtigste Auswirkung des Klimawandels ist der Anstieg der globalen Temperatur unseres Planeten. Seit der vorindustriellen Phase ist sie um 1,1 °C gestiegen. 2010-2020 wird ein Jahrzehnt außergewöhnlicher globaler Hitze und 2019 das zweitheißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein. Wenn die derzeitige Erderwärmung so weitergeht, könnten die Temperaturen bis Ende dieses Jahrhunderts um 3 bis 5 °C steigen, was katastrophale Folgen haben könnte. Zum Vergleich: Es wurde bereits ein Temperaturanstieg um 5 °C beobachtet – und zwar in den letzten 10 000 Jahren!

Die steigenden Temperaturen führen dazu, dass die Eismasse an den Polkappen schmilzt. Dadurch steigt der Meeresspiegel, es kommt zu Überflutungen und die Küstengebiete sind in Gefahr. Durch den Klimawandel kommt es auch zu häufigeren und intensiveren extremen Wetterereignissen wie Stürmen, Dürren, Hitzewellen und Waldbränden. Es gibt große regionale Unterschiede und einige Teile der Welt sind stärker betroffen als andere. 

4. Was bedeutet das für uns Menschen?

Sowohl unsere Gesundheit als auch die Versorgung mit Nahrung sind bedroht, insbesondere in Afrika und Asien, wo weltweit mit am meisten junge Menschen leben. Im Umweltprogramm der Vereinten Nationen ist dokumentiert, dass durch eine globale Erwärmung um 2 °C mehr als die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung nicht mehr genug zu essen hätte. Außerdem hat die Weltgesundheitsorganisation davor gewarnt, dass die Gesundheit von Millionen von Menschen durch Malaria, auf verunreinigtes Wasser zurückzuführende Krankheiten und Unterernährung auf dem Spiel steht. Das wird sich auch auf die Migration auswirken, weil dadurch eine höhere Zahl an Klimaflüchtlingen erwartet wird. 

5. Können wir den Klimawandel stoppen?

Falls der Klimawandel nicht rückgängig gemacht werden kann, können wir zumindest seine Auswirkungen abmildern und versuchen, uns an seine Folgen anzupassen. Bei den Maßnahmen zum Klimaschutz geht es darum, die Emissionen zu verringern, die in die Atmosphäre freigesetzt werden. Das geht beispielsweise durch die Entwicklung sauberer Energien und die Schaffung größerer Waldflächen. In den wichtigsten Bereichen wie Verkehr, Energie, Industrie, Immobilien, Abfallwirtschaft und Landwirtschaft muss dafür sehr viel verändert werden. 

Anpassung an den Klimawandel bedeutet, dass wir uns auf seine Auswirkungen vorbereiten und in unserer Gesellschaft ein neues Bewusstsein dafür wecken müssen. Das kann z. B bedeuten, dass knappe Wasservorräte effizienter genutzt werden, die land- und forstwirtschaftliche Arbeit an die vorherrschenden Bedingungen angepasst wird und Gebäude sowie Infrastrukturen besser auf die künftigen klimatischen Bedingungen und extreme Wettereignisse vorbereitet werden. 

Die Auswirkungen des Klimawandels sind häufig in solchen Gebieten und Bevölkerungen stärker spürbar, die ohnehin bereits mit anderen Problemen zu kämpfen haben. Beim Kampf gegen den Klimawandel geht es auch darum, die schwächsten Bevölkerungsgruppen zu unterstützen und Fortschritte bei anderen globalen Herausforderungen zu erzielen, wie z. B. beim Kampf gegen Armut, Ungleichheit und Umweltzerstörung. Internationale Organisationen, die Zivilgesellschaft und immer mehr junge Menschen fordern globale Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. Die EU hat den Klimawandel mit dem europäischen Grünen Deal ganz oben auf ihre To-do-Liste gesetzt. Im Dezember 2019 hat die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, den Deal veröffentlicht, dessen oberstes Ziel es ist, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen.